Season Of Change.

Hatte das Gefühl, ich soll diesen, doch ziemlich persönlichen Eintrag, hier posten, vielleicht auch gerade deshalb. Here we go:

 

Die Überschrift beschreibt mein Leben aktuell am Treffendsten. Es passiert was, irgendwie ne Art Umbruchsstimmung, die ich nicht richtig in Worte fassen kann. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würden sich um mich herum gerade die Bausteine neu anordnen, die Mauern neu verbinden, ich selbst sehe jedoch das große Ganze, quasi das Bauwerk, nicht. Und im Prinzip ist es ja genau, was Christ sein bedeutet. Vertrauen. Loslassen. Gott machen lassen. Heißt nicht passiv darin zu agieren (und das war ich die letzten Wochen leider viel zu stark), sondern zu beten (Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet! – Röm. 12,12), Bibel zu lesen (auch viel zu wenig) und nicht stehen zu bleiben, auch wenn meine Sicht vernebelt ist.

Nicht, dass ich solche „down-phasen“ nicht zu genüge kennen würde, aber diesmal ist es irgendwie anders. Nicht wie ein Schritt zurück, sondern ein Vorwärtsgehen, wenn auch sehr mühselig. Anfangs war ich mir dessen nicht bewusst, ich war schlichtweg überwältigt von Emotionen der Trauer, Verständnislosigkeit und Angst. Innerliche Vorwürfe an Gott, die ich gar nicht erst zu Ende denken wollte. Nagende Zweifel an mir selbst, wo es doch so steil bergauf ging nach der Taufe. Menschenfurcht. Geballte Menschenfurcht. Schon Frühs mit Angst vor dem kommenden Tag aufwachen. Und das tue ich gerade immer noch, aber diese Angst kann sich nicht mehr so lange halten, sobald sich mein Blick auf dich richtet,

Jesus.

Ich habe das Gefühl, du forderst mich heraus zu kämpfen. Und vielleicht ist es auch gar kein fordern von dir, sondern mehr eine Bitte, damit ich endlich die unumstößliche Wahrheit erkenne, dass du unabhängig von allen Widrigkeiten und Umständen niemals von meiner Seite weichen wirst. Dass trotz all der Angst, all dem Schmerz, all den Tränen (zum Teil aus dem Nichts), du dich nicht veränderst. Ja es sogar zum Guten nutzt, dich in der Tiefe meines Tals verherrlichst (Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen – 2.Kor. 12,9).

Danke für diese Erkenntnis. Es war wie ein Aufwachen aus einem düsteren Traum, ein durch die Oberfläche brechen aus dem Dunkeln des endlosen Gewässers. Wieder atmen. Licht. Eine frische Brise, die den Trübsinn verweht. Und ja, es ist dennoch schwer. Ich weiß nicht, wieso und warum überhaupt ich mich gerade in dieser Situation befinde, falls es überhaupt einen Auslöser gab. Aber ich weiß, zu absoluter Sicherheit, dass du da bist. Mein Gott ist da. Und du bist stärker als jede nagende Angst, gewaltiger als jeder Zweifel, der versucht sich einzunisten, liebender als jede Mutter es je könnte. Und gerade jetzt, in meiner Schwachheit, kommt das noch so viel mehr zum Ausdruck und dafür danke ich dir.

Manchmal ist Zerbruch die einzige Möglichkeit zur Wiederherstellung. Und nein, es fühlt sich absolut nicht toll an. Ich habe das Gefühl, jeden Morgen aufs Neue bereits überfordert und fertig vom Tag zu sein. Es fällt mir schwer ein Ziel zu sehen (wobei das langsam besser wird), Dinge zu planen, vor allem Entscheidungen zu treffen. Ich bin verunsichert, zutiefst. Aber vielleicht ist das gut. Vielleicht fange ich dann endlich an, tiefer in dir zu graben. In deiner Liebe, deiner Gnade, deinem Wort.

Lieder, die momentan in meinem Herzen spielen:

Erste Liebe – Davee

Keep Making Me – Side Walk Prophets

With You – Elevation Worship (Paradoxology)

You Say – Lauren Daigle

If We Only Knew – Unspoken

By The Cross – Red Rocks Worship (spark)

Ich war die letzten Wochen nicht oft in der Gemeinde, genau gesagt: So oft wie nötig. Heißt hauptsächlich zu den Rangern, vielleicht nochmal am Sonntag, wenn überhaupt. Und mein Innerer „Gut-Christ“ hat sich deswegen extrem gesträubt. Wie kann ich auch nur??? Sonntags und kein Gottesdienst, darf man das überhaupt????? Was werden die Anderen denken?? Ich hab immer noch keine feste Antwort dazu bzw. finde es schwierig zu beurteilen. Denn: Gefühlt war das notwendig, damit es jetzt so ist wie es ist. Die Frage: Ist es von Gott so gewollt, dass es jetzt so ist oder bin ich einer anderen Motivation gefolgt? Ich weiß es nicht und vielleicht ist es auch gar nicht mein Job das beantworten zu können. Auf jeden Fall weiß ich, dass auch viel gute Frucht daraus gewachsen ist, mal nicht auf mein „Gut – Christ – Gewissen“ zu hören. Ich war viel Daheim, hab dementsprechend viel woanders verpasst, aber wow, das war es absolut wert. Nachdem ich den „mieseste Tochter Award 2020“ eines Sonntags eingeheimst hatte, da ich mich (mal wieder) mit meinen Terminen/Freizeit/Schlafbedürfnis/Schul – Pflichten komplett verzettelt hatte und wir den geplanten (und zuvor bereits verschobenen!) Familienausflug sobald er begonnen hatte auch direkt wieder abbrechen musste, war Schluss. Ich wusste: So KANN das nicht weitergehen. Mir kann nicht alles wichtiger sein (und das ist es auf verdrehte Art, wenn ich andere Termine vorschiebe), als die eigentliche Beziehung zu meiner Familie. Welche, neben Gott und der Beziehung zu mir selbst (btw. auch ordentlich ausbaufähig) als nächstes kommt.

Es kann nicht sein, dass in meinem Alltag alles mehr Vorrang hat, als die Punkte, die am Wichtigsten sein sollten und sind. Da hat der noch so häufige Gemeindegang und die noch so vielen Freunde und Whatsappnachrichten  nichts mehr mit „Gut – Christ“ – Sein und Hilfsbereitsein zu tun, sondern ist schlichtweg falsch.

Woher nehme ich denn die Kraft, wenn ich nicht mit Gott durch den Tag gehe? Genau, aus mir selbst.  Und wohin führt das? à Erschöpfung, Leid, Überforderung, Religiosität, Selbstgerechtigkeit, Distanz von Gott à Sünde à Tod. – quick maths.

Danke Papa, dass du manchmal auch stolpern lässt. Und ich bitte dich auch für die Zukunft jedes Mal mein Weltbild zu brechen, sollte ich auch nur auf den Gedanken kommen, aus eigener Gerechtigkeit heraus zu handeln oder dich versuchen in irgendeine Schublade zu packen. – Und das wird sicherlich noch passieren, aber ich weiß, du lässt mich daran nicht feststecken. Niemals.

In Liebe, Mary

Wieder auferstanden?

Die letzten 1,5 Jahre waren schlichtweg geballt. Sehr viele wunderbare, neue Bekanntschaften, aus denen sich wiederum gute Freundschaften entwickelt haben, sehr viel unvergessliche Momente, gemeinsame Reisen und spontane Erlebnisse. Gleichzeitig auch viel Kummer und Schmerz und Momente der puren Angst.

Doch ich will heute erstmal nur über eine, ganz besondere und lebensverändernde Bekanntschaft reden: Weiterlesen »